Wrench time

Auf Grund der Umbauarbeiten am Bahnhof Bruck/Leitha-Bruckneudorf zu einer modernen Verkehrsstation musste auch die unmittelbar neben dem Bahnhof situierte historische Drehscheibe demontiert und entfernt werden. Übrig blieben zwei, rund drei Meter lange Gabelschlüssel, mit denen die Drehscheibe befestigt bzw. justiert wurde. Diese Schlüsseln wurden von Christian Zenger vor der Einschmelzung gerettet. Im Zuge eines Social-Media-Posting wurde die Idee geboren aus den beiden Schlüsseln ein Kunstwerk zur Erinnerung an die Drehsscheibe zu gestalten.

“Wrench time” war geboren. Ein Kunstwerk das sich perfekt in den öffentlichen Raum des neuen Bahnhofs integrieren lässt.“Wrench time” fügt mehrer Aspekte ideal zusammen. Ein Kunstwerk der Arbeit, ein Kunstwerk des historischen Eisenbahner-Kontext, ein Kunstwerk um den Bahnhofsumbau geschichtlich festzuhalten und natürlich symbolisiert “Wrench time” die Arbeit der Pendler.

Der Katalog zu der Arbeit ist am Gemeindeamt Bruckneudorf erhältlich.

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KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM

Auf Grund der Umbauarbeiten am Bahnhof Bruck an der Leitha-

Bruckneudorf zu einer modernen Verkehrsstation musste auch die

unmittelbar neben dem Bahnhof situierte historische Drehscheibe

demontiert und entfernt werden. Übrig blieben zwei, rund drei Meter

lange Gabelschlüssel, mit denen die Drehscheibe befestigt bzw.

justiert wurde. Diese Schlüsseln wurden von Mitgliedern des Künstlerkollektivs

Arte Rinfusa vor der Einschmelzung gerettet. Im Zuge

eines Social-Media-Posting wurde die Idee geboren aus den beiden

Schlüsseln ein Kunstwerk zur Erinnerung an die Drehsscheibe zu

gestalten.

“Wrench time” war geboren. Ein Kunstwerk das sich perfekt in den

öffentlichen Raum des neuen Bahnhofs integrieren lässt.

“Wrench time” fügt mehrer Aspekte ideal zusammen. Ein Kunstwerk

der Arbeit, ein Kunstwerk des historischen Eisenbahner-Kontext, ein

Kunstwerk um den Bahnhofsumbau geschichtlich festzuhalten und

natürlich symbolisiert “Wrench time” die Arbeit der Pendler.

 

 

DENKMAL DER ARBEIT

 

Darstellungen von Arbeit bzw. von arbeitenden Menschen finden sich

in der Skulptur seit vielen tausend Jahren. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts

findet eine intensivere künstlerische Auseinandersetzung

mit dem Thema statt. Die Kunst entdeckte das Sujet der Arbeitswelt

neu. In weiterer Folge hat sich die Moderne von der Ästhetik der Antike

gelöst. Die neuen Plastiken stehen thematisch frontal gegenüber

den klassischen Sehgewohnheiten. In diesem Umfeld neuer Sehgewohnheiten

ist auch „Wrench time“ angesiedelt. Durch das gewählte

Material und die spezielle Darstellung reiht sich „Wrench time“ in der

Tradition von „Kunst am Bau“ ein. Im Gegensatz zu anderen „Denkmäler

der Arbeit“ thematisiert „Wrench time“ nicht den Hochkapitalismus

bzw. Imperialismus und klammert sich auch nicht an die

emotionale Spanne zwischen „geschundener Arbeiter-Kreatur“ und

„strahlendem Arbeiter-Held“. Eine heroisch überhöhte Skulptur wird

bewusst vermieden.

Die vorliegende Arbeit löst sich von herkömmlichen Konvention

und entwickelt durch das zusammenfügen von konkreten Formen

eine völlig neue Bildsprache im Bereich der Arbeiter-Denkmäler. Die

beiden überdimensionalen Werkzeuge sprechen für sich. „Wrench

time“ mit seinen gewaltigen Gabelschlüsseln ist ein wertvoller arbeitsarchäologisches

Artefakt um vergangener manuelle Tätigkeiten

aufzudecken. „Wrench time“ dient in seiner schlichten Erscheinungsform

als Erinnerung der historischen Bahnhofsarbeitskultur, den

politischen Verhältnissen und den vorherrschender Ideologie rund

um den historischen Bahnhof Bruck/Bruckneudorf.

 

KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM

Die Stadt Bruck an der Leitha sowie auch die benachbarte (kulturell

sowie gesellschaftlich verbundene) Großgemeinde Bruckneudorf verfügt

derzeit über kein moderenes Kunstwerk im öffentlichen Raum.

Die Auseinandersetzung mit Kunst, die kulturelle Belebung des

urbanen Raumes soll nicht allein durch den Ausstellungsbetrieb

in den Institutionen erfolgen, sondern auch durch ein Kunstwerk

im öffentlichen Raum, angeregt werden. „Wrench time“ als erstes

modernes Kunstwerk im öffentlichen Raum kann ein wichtiger Teil

der Außendarstellung der Stadt Bruck an der Leitha / Bruckneudorf

werden. „Wrench time“ erfüllt somit auch einen Teil des öffentlichen

Kulturauftrags.

 

BEGRIFFSERKLÄRUNG

 

Wrench time = Schraubenschlüssel Zeit. Als “Wrench time” wird in

amerikanischen Managementsystemen die Kennzahl zur Messung

von Anwesenheitszeiten der ArbeitnehmerInnen bei der direkten Arbeit

an Anlagen bezeichnet. “Wrench time” findet immer vor Ort statt

und misst die tatsächliche manuelle Tätigkeit, sprich Anfahrtszeiten,

Vorbreitungsarbeiten und dergleichen werden bei “Wrench time”

nicht berechnet.

 

TEXTPLATTE

 

Um das Thema Arbeit bei “Wrench time” weiter zu vertiefen wird das

Werk mit eine Edelstahlplatte versehen in der ein Text zu “Arbeit” gelasert

wird. Als Text wurde ein Zitat des bekanntesten und einflussreichsten

Philosophen der Geschichte, Aristoteles (384- 322 v.Chr.)

gewählt. Aristoteles schrieb:

Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten

Ganz in diesem Sinne soll “Wrench time” die Freude und den Spaß

an der täglichen Arbeit symbolisieren. Somit ist der Spruch bestens

für “Wrench time” geeignet. Die Platte selbst wird im Format 300

x 300mm ausgeführt und mittig am Werk platziert. Ausgeführt wird

das Zitat in englischer Sprache. Der Bahnhof Bruck an der Leitha –

Bruckneudorf wird von internationalen Zügen angefahren und auch

vom entsprechenden Publikum besucht.

 

Grundplatte

TECHNIK

 

Sichtbetonsockel > Betonsorte C25/30 B7 HS

Sockelhöhe ab Boden > 500 mm

Sockelbreite > 1000 mm

Sockel Gesamthöhe > 1000 mm

Grundplatte > 20 mm beschichteter Stahl

Befestigung > 60 mm Schrauben

Schlüsselhöhe 1 > 1300 mm

Schlüsselhöhe 2 > 1000 mm

Gesamthöhe > 1800 mm

 

DER STANDORT

 

Auf Grund der räumlichen Situation im Bereich des Vorplatzes des

künftigen Bahnhofes ist ein Standort vor dem Bahnhof nicht empfehlenswert.

Als idealer Standort für die Skulptur „Wrench time“ bietet

sich der Bereich bei der bestehenden Park&Ride-Anlage an.

Unmittelbar neben der Einfahrt zu den Parkplätzen befindet sich ein

Grünstreifen der vom Umbau des Bahnhofes nicht betroffen ist. Der

Grünstreifen zieht sich auch nach dem Umbau bis hin zum neu errichteten

Personentunnel. Neu errichtet werden in dem Bereich die

Geh,- und Radwege. Es ist damit zu rechnen dass der Zugang der

Park&Ride-Anlage ebenso stark frequentiert wird wie der Hauptzugang

zum neuen Bahnhof. „Wrench time“ könnte auch der Anstoß

sein aus dem Grünstreifen einen Skulpturenpark entstehen zu lassen.

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TECHNISCHE DETAILS

 

Beton > 1mÑ Sichtbeton C25/30 B7 HS – armiert und mit

Gewindestangen versehen (Befestigung der

Grundplatte).

Gesamtmaß 1000 x 1000 mm

400 mm Frostkoffer – Rollschotter

Stahlplatte > Grundplatte 20mm beschichteter Stahl.

Befestigunglöcher gelasert. Kanten gelasert

Auf dieser Platte werden die beiden

Schraubenschlüssel verschweißt.

Befestigung > Verschraubung mit M60 Muttern.

Gewindestangen im Beton.

Schweißen > Autogenschweißen in einer Fachwerkstätte

Textplatte > 3mm Edelstahl poliert | Text gelasert

mit Grundplatte verschweißt.